Menschen, Seele und Faszination

Was macht uns eigentlich aus?

Die Tatsache, dass wir es geschafft haben architektonische und technische Wunder zu vollbringen? Dass wir das Glück haben, ein hochkomplexes Gehirn zu besitzen?
Oder ist es am Ende doch unsere Seele?

Denn warum sonst hätten die alten Völker eine solche Achtung vor ihr gehabt? Warum sonst hätten sie so felsenfest daran geglaubt, dass unsere Seelen auch noch nach unserem Tod weiterhin existieren? Das haben sie sich ja nicht einfach aus den Fingern gezogen...

Und wenn es nur die mystische Vorstellung davon ist, die Seele nach unserem Tod in einen neuen Körper wandern zu lassen, wiedergeboren zu werden? Eigentlich ergibt das doch einen Sinn, denn was hätten wir schon davon nur einmal zu leben? Nur eine Chance zu haben?

Seelenwanderung, Reinkarnation, Seelenwechsel, Wiederentstehung, Wiederverkörperung,… es gibt zahlreiche Begriffe um diesen Mythos auszudrücken und sie alle stehen in Schriftstücken einiger der bekanntesten Philosophen. Pythagoras, Platon, Sokrates, Voltaire, Aristoteles. Sie alle befassten sich mit der Thematik. Aristoteles jedoch trat im Gegensatz zu den anderen der Wiedergeburtstheorie entschieden entgegen. Allerdings war auch er der Meinung, wir sollten die Sorge um unsere Seele in den Vordergrund stellen. 
So war er der Ansicht, wenn sich der Zustand der Seele ändert „so ändert dies zugleich auch das Aussehen des Körpers und umgekehrt: ändert sich das Aussehen des Körpers, so ändert dies zugleich auch den Zustand der Seele.“ Denn Körper und Seele gehen miteinander einher. Hand in Hand. Sie hängen miteinander zusammen. 


„Auf den Geist muss man schauen. Denn was nützt ein schöner Körper, wenn in ihm nicht eine schöne Seele wohnt?“ (Euripides)
„Das Glück wohnt nicht im Besitze und nicht im Golde, das Glücksgefühl ist in der Seele zu Hause.“ (Demokrit)
„Das eine Auge des Fotografen schaut weit geöffnet durch den Sucher, das andere, das geschlossene, blickt in die eigene Seele.“ (Henri Cartier-Bresson)
„Der Körper kann ohne den Geist nicht bestehen, aber der Geist bedarf nicht des Körpers.“ (Erasmus von Rotterdam)

Ohne unsere Seele sind wir also nur eine Hülle aus Fleisch. Leer, ohne Tiefe. Nicht in der Lage Faszination auszudrücken und zuzulassen. Ist es das? Nehmen wir die Welt dank unserer Seele wahr? Ist es der Glaube an die Eigenständigkeit und letztendlich an die Unsterblichkeit unserer Seele, der uns seit Anbeginn der Menschheit dazu anregt, über dieses Thema nachzudenken? Über so viele Jahrhunderte, Jahrtausende hinweg? In den verschiedensten Kulturen?

Und was hat es in diesem Zusammenhang mit dem Karma auf sich?
Werden wir wirklich so oft wiedergeboren, bis wir irgendwann ein perfektes und fehlerloses Leben führen? Damit wäre uns doch eine ewige Existenz gesichert! 
Denn... Fehler zu begehen ist menschlich und wenn auch in verschiedenen Körpern; unsere Seele würde doch immer die gleiche bleiben. 
Was ist es also, das uns derart an diesem Thema fasziniert?

Werden wir jemals eine Antwort darauf finden?

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